Ladestrom Problem

Alles um das "Herz" der XS...

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max27xs
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Ladestrom Problem

Beitrag von max27xs »

Hallo in die Runde,

Erstmal zu mir. Mein Name ist Max, zarte 26 Jahre alt und seit nun mehr 2 Jahren in Besitz einer Yamaha XS400 2A2. Und genau so lange macht mir die Gute auch Probleme. Nach einer Restauration über den Winter waren zwar alle mechanischen Probleme behoben, aber die erste Testfahrt währte nicht lange...

Motorrad springt wie perfekt an, läuft wie ein Junger Gott... Ist aber leider ein Hybrid geworden.

Ich bekomme keinen Ladestrom, die Lithiumbatterie wird leer gesaugt und dann geht das Motorrad aus.

Verkabelt habe ich gemäß dem Minimalschaltplan hier im FAQ. Den mechanischen Regler und den Spannungswandler habe ich durch ein Kombigerät ersetzt, dabei habe ich auch auf die andere Verkabelung geachtet, kann aber nicht sicher sagen ob ich das auch richtig gemacht habe...

Nach vielem hin und her Probieren und messen bin ich nun am Ende meines Lateins angekommen...
Wenn ich die Erregerspule mit einem separatem 12V Netzteil speise läuft alles okay, also auch ohne batterie.

Ein weiteres seltsames Ereignis: wenn ich spaßenshalber den mechanischen Regler anschließe und die yamaha starte, scheint der Ladestrom nicht zu reichen um den Kontakt am mechanischen Regler zu schließen. Das passiert erst wenn ich mittels netzteil 14,5V anlege... Bekomme ich zu wenig Saft von meiner LiMa?
Der Widerstand zwischen den weißen Kabeln beträgt 1,4 Ohm, zwischen dem Sternpunkt 0,8 Ohm.


Ach ja, einmal habe ich das Experiment mit dem Netzteil an der Erregerspule mit einem gebrauchten Regler/Wechsler von einer DOHC Variante durchgeführt. Als resultat haben alle Verbraucher überhöten Wechselstrom bekommen und sich dann verabschiedet. Lampe, Tacho und Blinkrelais waren danach futsch. Das hat meiner Motivation ehrlich gesagt einen ganz schönen Knick gegeben. Deshalb hoffe ich,einer von euch kann mir irgendwie einen Ratschlag geben, würde mich echt riesig freue! Mfg Max :think:
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Milson
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Re: Ladestrom Problem

Beitrag von Milson »

Hallo Max,

hier ist noch ein Max. Mittlerweile aber 27 Jahre alt. :-)

Dass der Kontakt im mechanischen Regler bei Standgas nicht schließt ist normal. Das tut er erst bei höheren Drehzahlen, wenn die Lichtmaschine eben ca. 14,5 V ins Bordnetz speist. Dann schließt der Kontakt und leitet den Strom, der normalerweise in die Erregerspule fließen würde, gen Masse. Woraufhin in der Rotor weniger stark magnetisiert wird und in den Statorwicklungen folglich weniger Spannung induziert wird. Daraufhin fällt die Bordspannung unter den Schaltpunkt und der Kontakt öffnet wieder. Dann beginnt das ganze Spiel von vorne.

Um dein Problem zu lösen müsste man wissen, wie dein "Kombigerät" genau funXSioniert, dann könnte man prüfen, ob die Erregerwicklung korrekt von Strom durchflossen wird. Bitte auch mal den Widerstand der Erregerwicklung messen. Sollten so Pi mal Daumen 4 Ohm sein.

Die Messwerte von der Lima klingen komisch. Also zwischen 2 beliebigen weißen Kabeln soll der Widerstand 0,7 Ohm bei 20°C betragen. Zwischen einem beliebigen weißen und dem gelben Kabel (Sternpunkt) sollte es die Hälfte davon sein. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass die Lichtmaschine augenscheinlich im Stande ist so viel Spannung zu induzieren, dass diverse andere Bauteile das zeitliche segnen, gehe ich mal davon aus, dass korrekt funXSioniert. :-)
max27xs
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Re: Ladestrom Problem

Beitrag von max27xs »

Grüß dich, Namensvetter ;) und danke für die schnelle Antwort

Nachdem ich das Vertrauen in das Kombigerät der DOHC XS400 verloren hatte, habe ich ein anderes auf ebay bestellt.

https://www.ebay.de/itm/Regler-Gleichri ... SwOuheVjB1

Passt laut beschreibung auf xs650 und höher, da hab ich gedacht es könnte auch bei mir passen.
Ich gebe zu, das war auch purer Aktionismus weil das Teil endlich laufen sollte. Leider ist zu dem Ding kein Schaltplan vorhanden.

Den Widerstand der Erregerspule werde ich dann mal messen.

Gruß, Max
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Milson
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Re: Ladestrom Problem

Beitrag von Milson »

Ach das meinst du mit "Kombigerät". :-) Sorry, ich stand etwas auf dem Schlauch.

Jetzt kommt es noch drauf an, wie dein Kabelbaum genau aussieht. Hast du den komplett selbst gestrickt? Wenn ja, an welchem Baujahr hast du dich orientiert? Oder hast du einen vorhandenen Kabelbaum entrümpelt? Wenn ja, welches Baujahr hatte das Motorrad von dem er stammt?

Einer der grundlegenden Unterschiede in der Elektrik zwischen den vor '79 und nach '79 Maschinen ist die Beschaltung der Erregerwicklung und die Funktionsweise des Spannungsreglers. Bei den älteren Maschine hängt ein Anschluss der Erregerwicklung fest auf Masse und "Plus" wird an- oder abgeschaltet und bei den neueren Maschinen hängt eine Seite fest auf "Plus" und Masse wird an- und abgeschaltet.

Nachzulesen gibt es das alles hier: http://xs400.net/wb/media/faq_anhaenge/ ... _V1_10.pdf
Im letzten Abschnitt wird auch erklärt was zu tun ist, wenn man das von dir bestellte Kombigerät benutzen will.
max27xs
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Re: Ladestrom Problem

Beitrag von max27xs »

Also die Maschine hatte vorher den mechanischen Regler, da ich aber das Kombigerät verwenden wollte, habe ich gemäß dem Schaltplan ab BJ 1979 verdrahtet. Komplett neu.

Die PDF werde ich mir mal richtig durchlesen, hatte es damals nur überflogen und meinte, es genügt zwei Kabel zu tauschen...
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Re: Ladestrom Problem

Beitrag von oskarklaus »

XS650 und die 400er haben absolut unterschiedliche Limas.
Grüße Klaus
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Milson
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Re: Ladestrom Problem

Beitrag von Milson »

Das stimmt zwar Klaus, aber zwei Dinge haben die beiden Lichtmaschinen trotzdem gemeinsam, nämlich dass sie fremderregt sind und durch an- und abschalten des Erregerstroms geregelt werden.

Insofern sind die Regler der XS 650 auch für die Lichtmaschinen der XS 250-400 geeignet. Die korrekte Verkabelung natürlich vorausgesetzt.
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Re: Ladestrom Problem

Beitrag von Jott »

Hi!
Diese "Kombigerät" habe ich schon mehrmals an XS-400 verbaut, funXSioniert problemlos und erspart Kladeradatsch. Was man aber schnell mal falsch macht: der Anschluss Kombigerät/Erregerspule Plus muss auch an Batterie-Plus liegen, unabhängig vom Ausgang Gleichrichter.
LL&F

J.
So'n Baby will unterhalten werden, aber dafür bleibt's vielleicht auch bis zum Ende deines Lebens bei Dir!
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Re: Ladestrom Problem

Beitrag von max27xs »

Hallo in Runde, ich melde mich mal wieder.

Die neusten Erkenntnisse:

Die Erregerspule misst 4,2 Ohm, also alles im Rahmen.

Wahrscheinlich haben wir beim Ausprobieren das neue Kombigerät ebenfalls zerstört. :sad_smi:

Wenn man das Gerät "Falsch herum" anschließt, kann es dann den Gleichrichter zerschiessen? Haben es am Ohmmeter durchgemessen,
in eine Richtung müsste ja ein "Unendlicher" Widerstand kommen, in die andere Richtung ein Messbarer. Bei dem verwendeten Gerät kommt in eine Richtung ein großer Widerstand, ca. 2kOhm, in die andere Richtung nur ca. 2-3 Ohm. Das auf allen 3 Drähten....

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich habe den alten Gleichrichter sowie den Regler aus der Kiste ausgekramt und angeschlossen. Nach dem Schaltplan vor 1979. Jetzt klappt alles so wie gewollt... Ist zwar nicht die Lösung nach der ich mich gesehnt habe, zumal ich durch den sperrigen mechanischen Regler auch noch Platzprobleme bekomme, aber wenigstens habe ich jetzt ein funktionierendes Motorrad.

Danke für eure Hilfe, wenn ich irgendwann nochmal in die Verlegenheit komme ein Kombigerät einzubauen werde ich eure Ratschläge befolgen. :-)
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Milson
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Re: Ladestrom Problem

Beitrag von Milson »

Freut mich, dass es jetzt funXSioniert!

Wenn man den Gleichrichter verkehrt herum anschließt, fließt dauerhaft ein Strom aus der Batterie durch die Dioden und die Statorwicklungen, welcher nur durch den Widerstand der Statorwicklungen begrenzt wird. Da dieser nicht besonders groß ist, ist der resultierende Stromfluss recht groß. Das führt dazu, dass sich die Dioden in kurzer Zeit stark erwärmen und zerstört werden.
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