XS400 .net FORUM

Hallo,

nach einem schönen, langen und problemfreien WE muß ich nun langsam mal anfangen:

Meine Frau fährt eine recht gut erhaltene XS400DOHC.
Nach Batteriewechsel springt sie recht gut an, läuft ihre 120..130, wenn man denn unbedingt will und zeigt sich auch sonst als ganz unproblematisches Gefährt - also genau das, was für eine vorsichtige Anfängerin notwendig ist.

Aaaber:
1. Es kommt vor, vor allem bei lauwarmen Motor, das sie einfach ausgeht. Richtig auf Schlag. Dann kriegt man sie auch sehr schlecht wieder an, mit Choke, ohne, völlig egal. Ein Weile stehen lassen hilft aber i.d.R., dann reicht wieder ein kurzer Druck aufs Knöpfchen.

2. Beim Hochdrehen habe ich (manchmal) den Eindruck so um 6500rpm und viel Gas kommt es zu leichtem Stottern bzw. einzelnen Aussetzern, möglicherweise auch nur auf einem Zylinder.

Bisher habe ich nicht viel dran gemacht, wie oben geschrieben die Batterie getauscht (2 Zellen waren defekt),
Benzinzuführ geprüft (ohne Befund, läuft ordentlich auch bei geschlossenem Deckel) und mal die Kerzen gewechselt. Das Kerzenbild war aber i.O.: leicht bräunlich/gräulich, rechts ein bißchen heller.

Gibt es neben der Standardliste (Ventilspiel prüfen/einstellen, Vergaser reinigen, Membranen prüfen, synchronisieren, evtl. Zündbox öffnen und nachlöten) noch irgendwelche Punkte, die man bekucken sollte?
(Bei der XJ z.B. ist gerne mal der Killschalter absoffen und verrottet und der Sicherungskasten ist schlicht eine Krankheit)

Vielen Dank für Tips, Mitgefühl und Daumendrücken..

Ahoi, Martin

PS: Es wird sich allerdings etwas hinziehen, morgen muß ich erst mal 14 Tage dienstverreisen.

Ich bin kein Experte für die 12E hab aber mal gelesen dass die Zündboxen manchmal Ärger machen.
Da wird eine Lötstelle in der TCI defekt sein. Das hört sich ganz nach diesem Problem an.

Auch ein defekter Unterdruckbenzinhahn kann sich so äußern. Aber erste Anlaufstelle ist wohl wirklich TCI und Sicherungskasten.

vor der Zündbox ist erstmal Kerze, Stecker, Zündkabel und Spule verdächtig,

Gruß Jochen

Joa... aber es ist ja kein Einzylinder... auf einem Pott sollte sie dann auch noch wie ein Sack Nüße laufen, aber nicht direkt ausgehen.

Eine kurze Zwischenmeldung:

Problem ist immernoch da :-(

Zündbox (TCI) hatte ich draußen und auf. Die Innereien machten aber keinen schlechten Eindruck. Der Deckel war nicht ganz zu (verdreht montiert, dadurch bleibt ein Spalt offen). Gammelig waren trotzdem nur vier Lötstellen direkt am Rand - die habe ich gereinigt und nachgelötet. Der Rest ist vom tadellosen Schutzlack bedeckt.

Allerdings ist die Verkabelung wenig vertrauenerweckend, die Flachstecker sind zwar mit einer guten Zange gecrimpt worden, aber das Kupfer ist ziehmlich korrodiert, die Isolation nicht richtig fest und die Stecker waren mit irgeneiner (Korrosionsschutz-)Pampe überzogen.
Da werde ich mich wohl mal ein Wochenende dranmachen müssen und die Elektrik auf Vordermann bringen.

Ahoi, Martin

Guck auch mal nach dem Killschalter, nicht , dass der verrottet ist,
und hast du mal auf Falschluft geprüft, wegen dem Stottern bei hohen Drehzahlen,
Kerzenstecker und Zündkabel sind da immer noch im Kreis der Verdächtigen.
Hattet ihr, als sie ausging, noch den Choke gezogen?
Gruß Jochen

Hmm, Killschalter ist sicher auch einen Blick wert, stimmt.

Die letzte Erscheinung war: Anschmeissen geht prima, tuckert ein-zwei Minuten und geht dann auf Schlag aus.
Danach springt die Maschine nicht mehr an und der Zündfunke ist weg (beide). Abkühlen lassen - geht wieder.

Das klingt sehr nach Elektrik, evtl. defekte Zündspule oder Pickup.

Am WE ist hier große Schrauberaktion - danach weiß ich hoffentlich mehr.

Ahoi, Martin

Was lange ...

Nachdem ich alles mögliche probiert habe (bis zum dreimal gegen den Uhrzeigersinn bei Vollmond..),
und immer wieder Anzeichen auf die TCI wiesen, habe ich das Teil nun doch nochmal aufgemacht und alle Kondensatoren (genauer: alle Becher-Elkos) gegen neue bzw. Keramiktypen getauscht.
Materialeinsatz lag trotz Apothekeneinkauf (Leipizg hat eine Conrad-Filiale, ist doch manchmal praktisch) unter 5 Euro.

Erster Eindruck: Heureka! Springt Spitze an (wie vorher meistens auch) und geht auch nach einer Viertelstunde Tuckern nicht aus (ging vorher garnicht, dauerte max 3 Minuten bis zum Pffft.).

Probefahrt ist morgen ins Büro, gemütliche 35 Landstrassen-km, ich bin Optimist.

Interessanterweise ist die TCI der XJ650 auf der gleichen Platine aufgebaut, allerdings scheint sich die Eingangsbeschaltung für die Pickups zu unterscheiden. Ein direkter Austausch ging jedenfalls nicht.

Ahoi, Martin

DocMartin hat geschrieben: Probefahrt ist morgen ins Büro, gemütliche 35 Landstrassen-km, ich bin Optimist.

Nun ist es ein paar Tage und 300km später: keinerlei Aussetzer irgendeiner Art - das war es also.

Danke für alle Tipgeber und Mitfühlende,

Ahoi, Martin