XS400 .net FORUM

Hallo zusammen,

ich könnte mal wieder euer geballtes Wissen gebrauchen. Nachdem ich an meiner Kleinen ein paar Revisionsarbeiten gemacht habe, hat sie wenig Durchzug und läuft irgendwie... laut. Aber der Reihe nach.

Ich hatte bei meiner Maschine eine unruhige Drehzahlmessernadel. Nach Austausch der Drehzahlmesserwelle war das Problem allerdings noch da, also habe ich den Ventildeckel abgenommen und den Antrieb der Welle dort genau angeschaut. Der lief dort schon unrund und war verbogen. Hab ihn gegen die Drehzahlmesserwelle von meinem Ersatzmotor aus dem Keller getauscht. Bei der Gelegenheit habe ich mir auch gleich mal die Kipphebelwellen angeschaut. Die sahen auch schlechter aus als die vom Motor aus dem Keller. Also auch getauscht. Paarweise mit den dazugehörigen Kipphebeln. Alles schön geölt und wieder eingebaut. Den Steuerkettenspanner hatte ich bei der Gelegenheit auch ab und hab mir die Gleitschienen von der Steuerkette angeschaut. Sahen noch gut aus. Alles sorgfältig wieder zusammen gebaut. Neue Zündkerzen habe ich der Maschine auch mal spendiert. Bremsflüssigkeit und Reifen hat sie auch neu bekommen, aber das tut nicht zur Sache.

Tja. Und wo ich alles wieder zusammen hatte, hab ich Ventile eingestellt, Zündung eingestellt und wollte eine Probefahrt machen. Da lief sie aber schon komisch. Angesprungen ist sie gut. Standgas ist auch stabil und rund. Aber beim Beschleunigen wirkt sie einfach blutleer und etwas schwach. Dazu läuft sie recht laut. Nicht dass ich jetzt direkt mechanische Geräusche ausmachen könnte, aber sie klingt irgendwie angestrengt beim Beschleunigen.

Seitdem hab ich noch 3 Mal Ventile und Zündung kontrolliert. Alles korrekt. Ansaugstutzen hab ich ihr spontan auch neue spendiert, weil sie leicht Nebenluft gezogen hat. Aber das hat auch nicht geholfen. Jetzt bin ich mit meinem Latein am Ende. Vergaser hab ich zwar nicht angefasst, aber vorhin hab ich ihn aus Verzweiflung mit ausgebaut, um ihn zu reinigen.

Hat noch jemand einen heißten Tipp? Kommt die Symptomatik jemandem bekannt vor? Für was sprechen die Symptome? Für mich fühlt es sich an wie ein Problem an der Zündung, aber die ist wie gesagt absolut korrekt eingestellt, hab sie 3 Mal abgeblitzt.

Hm, meine ersten Ideen wären Steuerkette um einen Zahn versetzt oder Zündung versehentlich auf OT statt auf früh eingestellt.

Danke für den Input.

Nockenwelle hatte ich nicht ausgebaut. Steuerkette liegt also da, wo sie vorher auch lag. Hab auch gestern die Stellung nach dieser Anleitung: http://xs400.net/wb/pages/technik-faq/m ... uefung.php nochmals kontrolliert. Passt!

Zündung hab ich sicher auf RF bzw. LF eingestellt. Zündzeitpunkt wandert bei ca. 3000 Umdrehungen auch zuverlässig zwischen den jeweiligen Doppelstrich. Sollte also auch stimmen.

Vergaser hab ich gestern Abend noch geöffnet und gesäubert. Keine besonderen Vorkommnisse. Membrane heil, Schieber leichtgängig, Düsen frei, ebenso die Bohrungen in Gehäuse und Schwimmerkammer. Spitzen von den Leerlaufgemischschrauben noch dran. Hab alles einmal gespült und mit Druckluft durchgeblasen und wieder zusammen gebaut. Baue ich heute Nachmittag wieder ein und melde mich nach Probefahrt zurück.

ok, die nächsten Ideen:
- sie läuft nicht auf beiden Zylindern.
- du hast den Drehzahlmesserantrieb nicht richtig eingebaut. Es kann in ungünstigen Fällen passieren, dass der Zahntrieb nicht richtig "einrastet". Also Kopf nochmal ab

Ruckelnde Instrumente waren bei mir immer die Instrumente selber, die innen verdreckt waren.

Vergaser wieder eingebaut. Zündspulen gegen die ausm Keller getauscht, weil ich bei den anderen beiden ungleiche Widerstände der Sekundärwicklung gemessen hatte.

Problem unverändert. Startet gut, Leerlauf stabil, aber wenig Durchzug und laut.

@Lupe: Krümmer werden gleichmäßig warm, hab nach dem Starten die Hände dran gehalten. Erfahrungsgemäß startet die 250er erst gar nicht, wenn ein Zylinder ausfällt. Und der Drehzahlmesser zeigt wieder relativ ruhig an. Das Problem hatte ich im Rahmen der Mini-Revision tatsächlich erfolgreich behoben.

Dafür bin ich jetzt paranoid wegen des Laufgeräusches, vielleicht sind da doch mechanische Geräusche bei. Muss den Ventildeckel wohl doch nochmal abnehmen. Vielleicht stimmt was mit den Gleitschienen der Steuerkette oder dem Spanner nicht.

Mach das. Sicher ist sicher.

Steuerkettenspanner hattest du vorschriftsmäßig vorgespannt und nachdem Einbau auch wieder entspannt? So Kleinigkeiten vergisst man ja gerne mal

Davon geh ich ganz stark aus. Hatte nen kleinen Inbusschlüssel rein gesteckt um den Spanner in seiner eingefahrenen Form zu arretieren, der wäre beim Aufsetzen des Ventildeckels ziemlich im Weg gewesen.
Aber vielleicht hat der Spanner die Schiene nicht korrekt erfasst. Oder eine der Schienen ist nicht richtig in ihrer Einbaulage. Da hilft wohl nur nachgucken.

Aber beim Einbau der Kipphebel und Wellen kann man an sich niXS falsch machen, oder? Nicht dass dort jetzt irgendwas klappert.

Milson hat geschrieben: ↑Mo 18. Okt 2021, 20:55 Aber beim Einbau der Kipphebel und Wellen kann man an sich niXS falsch machen, oder? Nicht dass dort jetzt irgendwas klappert.

Nö, beim Einbau nicht. Höchstens beim Einstellen vom Ventilspiel (Falscher OT, Kontermuttern nicht festgezogen oder so).

Hatte heute den Ventildeckel nochmal unten. Hab nichts besonders feststellen können. Steuerkettenspanner war ausgefahren und die Schienen dort wo sie hingehören. Auch an den Ventilen war optisch erstmal niXS.

Aber was mir nach Konsultation des Handbuchs noch aufgefallen ist, dass unter die Gummistöpsel links im Ventildeckel O-Ringe gehören. Das hab ich bisher bei keinem meiner Köpfe so vorgefunden. 8x2 mm hatte ich noch im Fundus, die passen gut und bringen seitlich Druck auf die Kipphebelwellen.

Also alles wieder zu gemacht. Ventilspiel penibelst eingestellt. Da ich ja immer noch die Zündung unter Verdacht hatte, hab ich mal gemessen wie viel Spannung denn eigentlich an dem Stecker ankommt, wo die beiden Zündspulen an Plus geklemmt werden. Hatte ca. 0,5 V Spannungabfall bis dort hin. Also Zündschloss und rechte Lenkerarmatur, die mit dem Run-Kill-Schalter, zerlegt und gereingt. Hat aber nicht viel gebracht. Danach hab ich noch 0,3 V Spannungsabfall bis zu dem Stecker gehabt, das hielt ich für akzeptabel und hab es dabei belassen. Hab auch meine ursprünglichen Zündspulen wieder eingebaut. Mit denen lief sie ja auch ganz gut.

Dann folgte eine Probefahrt, noch mit statisch eingestellter Zündung und ohne Vergaser-Feintuning. Leistung ist wieder besser. Bin auch ein Stück Landstraße gefahren, 100 km/h schafft sie mit Leichtigkeit. Das ist bei der 250er immer schon mal ein gutes Zeichen.
Aber sie hört sich immer noch ein wenig rasselig an. Entweder ich hör hier die Flöhe husten oder es klappert noch irgendetwas anderes. Der Ventiltrieb ist es aber sicher nicht.

Keine Ahnung, ich lass es jetzt erstmal so und schieb alles auf meine Einbildung, die mit mir durch gegangen ist. Morgen mach ich noch die Feinabstimmungen und dann ist gut.

Milson hat geschrieben: ↑Sa 23. Okt 2021, 17:23 Entweder ich hör hier die Flöhe husten oder es klappert noch irgendetwas anderes. Der Ventiltrieb ist es aber sicher nicht.

Die Gummis außen an den Rippen von Zylinder und Kopf hast Du aber alle drin?