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Gabel: Standrohre, Tauchrohre, Gleitbuchsen, Laufspiel...

Verfasst: Mi 27. Feb 2013, 18:26
von Mad Maddin
Hallo Leute!

Zu meinen Gabelgeschichten habe ich jetzt viele neue Erkenntnisse und Fragen. Ich habe hier jetzt 5 Tauchrohrpaare und mehrere gerade Standrohre auf der Werkbank liegen. Die größere Gruppe an krummen Standrohren tummelt sich im Eck...

Die Gleitbuchsen der Tauchrohre zeigen teilweise leichte Riefen, teilweise gar nicht. 4 der Tauchrohrpaare haben Gleitbuchsen von 1,5 cm Höhe, bei einem sind die Buchsen 3 cm hoch. (Siehe Bild) Kannte ich so auch noch nicht.

Die Standrohre zeigen alle ihr ganz persönliches Verschleißbild. Manche waren wohl lange verspannt eingebaut und sind daher auf verschiedenen Höhen auf einer Seite blank poliert und riefig, auf der gegenüberliegenden Seite wie neu.

Manche sind aber auch in dem Bereich, der sich beim Fahren so auf Höhe der Gleitbuchsen bewegt, horizontal gestreift. (Siehe Bild) Was nach meinem Verständnis eher für zu wenig Platz zwischen Standrohr und Gleitbuchse spricht. Stimmt das?

Wenn das nämlich stimmt, dann stellt sich ja die Frage nach dem optimalen Laufspiel. Die 3 cm hohen Gleitbuchsen kommen mir irgendwie sinnvoller vor. Stimmt das auch? Da hab ich jetzt mal den Simmerring demontiert, ein gutes Standrohr reingesteckt und mit einer Fühlerlehre 1/10 mm gemessen. Was sagen da die Experten?

Viele Grüße, Mad Maddin

Re: Gabel: Standrohre, Tauchrohre, Gleitbuchsen, Laufspiel..

Verfasst: Mi 27. Feb 2013, 18:29
von Sokrates
Grummel... ja is ja schon gut, ich gehe die verschollene Schieblehre suchen und schaue mal, was da bei meinem Bestand alles verbaut ist. :rolleyes:

Re: Gabel: Standrohre, Tauchrohre, Gleitbuchsen, Laufspiel..

Verfasst: Mi 27. Feb 2013, 18:31
von Sokrates
3 Tauchrohrpaare offen, Buchse 30mm.

Andere sind noch zu, kann ich aber wahrscheinlich in den nächsten Tagen mehr zu sagen.

Re: Gabel: Standrohre, Tauchrohre, Gleitbuchsen, Laufspiel..

Verfasst: Mi 27. Feb 2013, 19:36
von einyeti
das auf dem Foto halte ich für ein gutes Präzisions-schliffbild, ohne senkrechte Reibspuren, d.h. ohne sichtbaren Verschleiß,
Gruß Jochen

Re: Gabel: Standrohre, Tauchrohre, Gleitbuchsen, Laufspiel..

Verfasst: Mi 27. Feb 2013, 20:36
von FrankWw
Die unterschiedlich breiten Buchsen sind mir auch schon begegnet.
Muß ich am WE mal schaun. Ich meine die schmale Buchse hätte in dem Tauchrohr der
360er mit Doppelaufnahme gesessen :kopfk_smil:

Die Buchse ist aber nur das eine Ding.
Das Gegenlager des Standrohres (im vollen Alu des Tauchrohres) sollte man nicht vergessen.
Es sind ja zwei Führungspunkte die zusammen das Spiel ergeben.
Wenn der untere Teil zuviel spiel hat nütz auch eine neue Buchse niXS.

Wobei die gabel meiner 650er klappert inzwischen regelrecht.
Funktionier aber trotzdem noch problemlos. Stuckert nicht und hat auch in den Kurven
kein Problem.
Aber Gabelstabi und Emil Schwarz Lager :biggrin:
Bei der Rennkiste ist es ähnlich.

Solange die Standrohre nicht krumm sind ist alles i.o.
Wird aber ein Krummes Standrohr weiter gefahren, kann man wohl auch das Tauchrohr
nach einiger Zeit weg werfen.

Die Stärksten Verschleißspuren habe ich immer im unteren Teil des Standrohres gefunden,
welches im Alu läuft.

Re: Gabel: Standrohre, Tauchrohre, Gleitbuchsen, Laufspiel..

Verfasst: Mi 27. Feb 2013, 20:48
von Mad Maddin
FrankWw hat geschrieben:Ich meine die schmale Buchse hätte in dem Tauchrohr der 360er mit Doppelaufnahme gesessen

Bei mir ist es genau andersrum. Nimmt man bei gleichem Laufspiel lieber die Tauchrohre mit breiteren Buchsen?
FrankWw hat geschrieben:Wenn der untere Teil zuviel spiel hat nütz auch eine neue Buchse niXS.

Hast du Tipps / Tricks um das rauszufinden? Meine technischen Möglichkeiten beschränken sich auf anschauen, Standrohr rein, wackeln und Gefühl.
FrankWw hat geschrieben:Aber Gabelstabi und Emil Schwarz Lager

Lenkkopflager hab ich wie hier im Forum beschrieben eingeklebt und mit Fühlerlehre, Gabelstabi liegt bereit. Wegen letzterem hab ich auch die leicht krummen Standrohre penibel aussortiert.
FrankWw hat geschrieben:Wird aber ein Krummes Standrohr weiter gefahren, kann man wohl auch das Tauchrohr nach einiger Zeit weg werfen.

Meiner Erfahrung nach sind Standrohre, die problemlos ein- und austauchen auf ner Glasplatte dann doch krumm. Die werden dann wohl oberhalb des Tauchbereichs verbogen sein. Was mir auch recht logisch erscheint.
FrankWw hat geschrieben:Die Stärksten Verschleißspuren habe ich immer im unteren Teil des Standrohres gefunden, welches im Alu läuft.

Ja ganz unten, ziemlich stark und fast nur auf einer Seite, gell? Kannst du sagen, ob vorne, hinten, rechts oder links? Ich kanns leider nicht mehr nachvollziehen...

Gruß, Mad Maddin

Re: Gabel: Standrohre, Tauchrohre, Gleitbuchsen, Laufspiel..

Verfasst: Do 28. Feb 2013, 11:28
von FrankWw
Bei mir ist es genau andersrum. Nimmt man bei gleichem Laufspiel lieber die Tauchrohre mit breiteren Buchsen?
Das muß ich eben nochmal genau nachsehen.
Im ersten Moment scheinen breite Buchsen ja besser zu sein. Es kann sich aber auch negativ in einem erhöhten Losbrechmoment äußern.
Von der Kräfteaufnahme sehe ich für die breite Buchse kein +
Der Verschleiß mit Ölfilm sollte bei beiden minimalst sein.
Meine technischen Möglichkeiten beschränken sich auf anschauen, Standrohr rein, wackeln und Gefühl.
In dem Fall mach ich auch niXS anderes.
Es gibt auch noch Fertigungstoleranzen :raz_smil:
Da kann es von Hause aus schon so großes Spiel geben das man denkt die wäre defekt.
Die werden dann wohl oberhalb des Tauchbereichs verbogen sein. Was mir auch recht logisch erscheint.
Das sind sie wohl immer.
Meist ist es unterhalb des unteren Gabelbrückenklemmpunktes.
Lenkkopflager hab ich wie hier im Forum beschrieben eingeklebt und mit Fühlerlehre
Ist aber auch nur ein Kompromiss, Die Schwarzlager haben mehr Rollen und damit mehr wirksame Fläche :-)
Kannst du sagen, ob vorne, hinten, rechts oder links? Ich kanns leider nicht mehr nachvollziehen...
Mit Sicherheit könnte ich es nicht sagen, da man beim Ausbau das Ding immer verdreht.
Logisch scheint mir aber unten vorne, da dort die größten Kräfte kompensiert werden.

Ich such die besten Teile zusammen, dreh das Standrohr um 180° (vorher markieren)
baue die Gabel mit Gabelstabi komplett zusammen und ins Moped ein (keine Bremse, kein Rad)
Gabelfedern bleiben draußen. In der Gabel ist nur Gleitöl vom Zusammenbau.
Der Gabelstabi muß natürlich vorher wo alles noch zusammne war (mit Radachse und Rad) Breitenjustiert sein.
Moped ist auf der Bühne hinten runter gebunden und die Gabel frei
Jetzt sollten sich die Tauchrohre samt Brücke leicht schieben lassen.
Kontrollieren ab sich der Abstand der Achsaufnahmen zueinander zwischen ganz rau und ganz rein ändert.
Ggf dreh ich dann die Standrohre 1/4 weise und wiederhohle das bis keine merklich Abstandsänderung mehr das ist.
Dann Achse mit Rad rein. Achse festziehen. Klemmschu als letztes festziehen und nur ganz leicht.
Dann Federn Rein, Stopfen drauf, abbocken, zwei / dreimal durchfedern und Klemmschuh richtig festmachen (Richtungsfeil beachten).

Re: Gabel: Standrohre, Tauchrohre, Gleitbuchsen, Laufspiel..

Verfasst: Fr 1. Mär 2013, 15:12
von Mad Maddin
Vielen Dank für die super Beschreibung! :zoumzeng:

Re: Gabel: Standrohre, Tauchrohre, Gleitbuchsen, Laufspiel..

Verfasst: Fr 8. Mär 2013, 20:13
von Mad Maddin
So, mal ein kleiner Zwischenbericht:

Die Tauchrohre sind von innen alle hinten verschrammt, ab ca. der Mitte bis nach unten. Also der Bereich, in dem sich das untere Ende des Standrohres bewegt. Von daher ist dieser krasse Verschleiß, den man an so ziemlich allen Standrohren unten sehen kann, hinten. In Sachen Laufspiel an den Gleitbuchsen und oben genannten Schrammen sind 10 von 12 Tauchrohren ungefähr gleich.

Heute habe ich das von Frank beschriebene Verfahren mit dem Gabelstabi mal gemacht, was auch geklappt hat. Mir ist aber aufgefallen, dass sich die Reibung im Gabelholm teilweise stark erhöht, wenn die Verschlussschrauben unten festgezogen werden. Die Dämpferkolben die drin waren habe ich dann mal genauer angeschaut: Dichtring runter. Einen Kolben richtigrum, den anderen verkehrtherum nebeneinander auf ne Glasplatte gestellt, sodass sie sich unten und oben gegenseitig berühren. Beim Drehen des Kolbens, der richtigherum stand, hat sich gezeigt, dass der Abstand oben um ca. 2 mm variiert. So viel Platz hat der Kolben im Standrohr nicht, beim Festziehen der Schraube drückt der Pümpel im Bereich des Dichtrings dann wohl von innen gegens Standrohr und erhöht die Reibung.

Da such ich mir jetzt mal die beiden besten heraus, ich hab ja genug. :-) Die XS Gabel ist und bleibt ein Gelump...

Gruß, Mad Maddin

Re: Gabel: Standrohre, Tauchrohre, Gleitbuchsen, Laufspiel..

Verfasst: Fr 8. Mär 2013, 20:18
von Rainhard
Was is denn nu mit der Gabel? Ist sie undicht oder dämpft sie nicht korrekt?