Einstellen der Zündung (kleiner reparaturbericht von mir)
Verfasst: Fr 17. Jan 2014, 21:48
Konnte leider keine Abhilfe in anderen Themen finden, also habe ich dieses hier mal eröffnent.
Erstmal eine kleine Einleitung:
Ich habe mir letzte Woche Dienstag bei Ebay eine XS 400 2A2 (wahrscheinlich BJ 1978 (Fahrgestellnr.2A2100719)) gekauft. Sah Top aus und ist in meinen Augen (immernoch)ein Schnapper gewesen. in der Beschreibnung stand sowas wie "Motor läuft, Motorrad fährt, und motorrad bremst".
Als ich sie dann abholte war ein Motortest nicht möglich da ein Vergaser überlief. Ansonsten konnte ich erstmal keine anderen großen Mängel festellen.
Als ich dann zuhause angekommen bin habe ich mich dann mal genau mit dem Motorrad auseinander gesetzt und so manche Fehler gefunden.
-Sicherungskasten bestand aus Lüsterklemmen
-Zünkontakte funkten beim Kicken
-Der Grund für das Überlaufen des einen Vergasers war ein zerfressener Schwimmer (habe so viele löcher auch noch nie gesehen, bestimmt hundert)
Das waren so die ersten neuen Eindrücke. ziemlich ernüchternd.
Als erstes habe ich dann den Sicherungskasten mit Sicherungen versehen und anschließend versucht den Schwimmer zu reparieren. Habe es anfangs mit der Lötkolben-Methode versucht, habe es aber nie geschaft, den Lötzinn auf dem Schwimmer zum halten zu bringen. Keine SAhnung wie ihr das schafft..... Habe dann in einer Autowerkstatt um Rat gefragt und denen fiel Flüssigmetall von UHU ein. 10€ oder so ne ZWEI-Komponententube. Gekauft und ausprobiert. Ließ sich einwandfrei verarbeiten und nach 24h war der Schwimmer wieder dicht. (werde aber wohl um einen neuen nicht herumkommen, da dieser zu hälfte aus dem Kleber besteht) Habe dann den Schwimmer abgeschliffen, den vergaser Ultraschall gereinigt, zusammengebaut und wieder am Motorrad angebracht. Choke ganz raus einmal kicken und an war das Gerät. (war schon ein extrem geiler moment)
Jetzt kamen die Funken an den Zündkontakten allerdings noch deutlicher hervor. Es waren mehr so Funken wie an einer Wunderkerze und nicht so blaue wie an der Zündkerze. Auch konnte man ein helles geräusch aus dem Zylinder/Kopf hören was sich nicht normal anhörte. Also Motor wieder aus. Nach kurzem Überlegen mit meinen Kumpels war klar, dass wir um ein Öffnen des Zylinders nicht herumkommen. War eigentlich auch eh klar, da das Motorrad laut Papiere 2001 zuletzt angemeldet war.
Also Laptop an und erstmal geguckt was man machen muss/ kann und was man braucht. Zack war der Motor draußen und lag vor uns auf der Werkbank. Als der Ventildeckel auf war, wurde erstmal gefeiert, denn da konnte man ganz deutlich 1M0 auf der Nockenwelle erkennen und die machte, genau wie der gesamte Deckel und die ventile einen top eindruck. Alles war gut geölt und ohne wirkliche Verschleißspuren. Da wir aber kein Argument für das helle Geräusch finden konnten, haben wir dann angefangen den Zylinderkopf abzuschrauben und das erste defekte Teil gefunden. Der Nockenwellenkettenspanner, welcher nicht gespannt wird, war ein Zweiteiler geworden. Die Kette lief zwar noch stramm, aber ob das so richtig ist, kann ich eher nicht glauben. Was noch viel tragischer als der Spanner war, war jedoch ein Kolbenring. Der war nämlich auch ein zweiteiler geworden. Zum Glück war er noch an Ort und stelle und hatte die Zylinderwand nicht beschädigt.
Ansonsten sah dann doch alles noch gut aus. Kein Fühlbares Spiel der Kurbelwelle oder ähnlicher Bauteile. Also neue Teile bestellt (Das Kolbenringe ein Vermögen kosten hätte ich nicht gedacht. hatte erst gedacht die kommen aus purem Gold(4stk 100€))
In der Zeit wo wir auf die Neu-Teile gewartet haben, haben wir die Zylinderteile Glasperlen-gestrahlt und überlegt ob ein Hohnen von nöten ist, konnten aber zum Glück nichts finden was diesen Aufwand gefordert hätte (Überall innemaß 69mm und keine fühlbaren/sichtbaren Kanten oder Riefen)
Als dann alles da war(neue Dichtungen, Ölschraube, Öl, Ölfilter, Kolbenringe, neue Kondensatoren) haben wir den Motor wieder zusammen gebaut und auch hoffentlich die Nockenwelle in richtiger Position zur Kurbelwelle angeschraubt(alles nach XS400.net Anleitung. Danke nochmal)
Deckel drauf und den motor wieder eingebaut.
Und jetzt gehts eingentlich erst los.
Beim Einstellen der Zündung haben wir dann irgendwas falsch gemacht. Wir haben erst den Abstand der Zündkontakte eingestellt, und dann versucht den richtigen Zündzeitpunkt zu finden, aber das scheint irgendwie nicht zu funktionieren. Leider habe ich keinen Pieper und die Pistole funXSioniert ja nur bei laufendem Motor wenn ich das richtig verstanden habe. Wir haben unten auf Lf gestellt und oben den linken kontakt auf die drei striche der nockenwelle ausgerichtet. Anschließend versuchten wir den Rechten einzustellen, aber egal wie wir es ausprobiert haben, es kam noch nicht mal zu ein paar Explosionen im Motor. Was sich jedoch nicht verbessert hat ist, dass trotz neuen Kondensatoren, immer noch die Funken an den Kontakten auftreten. die gehen auch nicht weg, egal ob der abstand 0,3 oder 0,8mm beträgt. zu allem Überfluss ist dann heute auch der kickstarter abgebrochen und meine kläglichen versuche diesen zu schweißen haben nicht gefruchtet. Muss jetzt auch ein neuer her.
Brauche also Tipps was bei der Zündung falsch ist. Habe ich jetzt doch die Kurbelwelle nicht in richtiger Position zur Nockenwelle stehen ?
Felix
Erstmal eine kleine Einleitung:
Ich habe mir letzte Woche Dienstag bei Ebay eine XS 400 2A2 (wahrscheinlich BJ 1978 (Fahrgestellnr.2A2100719)) gekauft. Sah Top aus und ist in meinen Augen (immernoch)ein Schnapper gewesen. in der Beschreibnung stand sowas wie "Motor läuft, Motorrad fährt, und motorrad bremst".
Als ich sie dann abholte war ein Motortest nicht möglich da ein Vergaser überlief. Ansonsten konnte ich erstmal keine anderen großen Mängel festellen.
Als ich dann zuhause angekommen bin habe ich mich dann mal genau mit dem Motorrad auseinander gesetzt und so manche Fehler gefunden.
-Sicherungskasten bestand aus Lüsterklemmen
-Zünkontakte funkten beim Kicken
-Der Grund für das Überlaufen des einen Vergasers war ein zerfressener Schwimmer (habe so viele löcher auch noch nie gesehen, bestimmt hundert)
Das waren so die ersten neuen Eindrücke. ziemlich ernüchternd.
Als erstes habe ich dann den Sicherungskasten mit Sicherungen versehen und anschließend versucht den Schwimmer zu reparieren. Habe es anfangs mit der Lötkolben-Methode versucht, habe es aber nie geschaft, den Lötzinn auf dem Schwimmer zum halten zu bringen. Keine SAhnung wie ihr das schafft..... Habe dann in einer Autowerkstatt um Rat gefragt und denen fiel Flüssigmetall von UHU ein. 10€ oder so ne ZWEI-Komponententube. Gekauft und ausprobiert. Ließ sich einwandfrei verarbeiten und nach 24h war der Schwimmer wieder dicht. (werde aber wohl um einen neuen nicht herumkommen, da dieser zu hälfte aus dem Kleber besteht) Habe dann den Schwimmer abgeschliffen, den vergaser Ultraschall gereinigt, zusammengebaut und wieder am Motorrad angebracht. Choke ganz raus einmal kicken und an war das Gerät. (war schon ein extrem geiler moment)
Jetzt kamen die Funken an den Zündkontakten allerdings noch deutlicher hervor. Es waren mehr so Funken wie an einer Wunderkerze und nicht so blaue wie an der Zündkerze. Auch konnte man ein helles geräusch aus dem Zylinder/Kopf hören was sich nicht normal anhörte. Also Motor wieder aus. Nach kurzem Überlegen mit meinen Kumpels war klar, dass wir um ein Öffnen des Zylinders nicht herumkommen. War eigentlich auch eh klar, da das Motorrad laut Papiere 2001 zuletzt angemeldet war.
Also Laptop an und erstmal geguckt was man machen muss/ kann und was man braucht. Zack war der Motor draußen und lag vor uns auf der Werkbank. Als der Ventildeckel auf war, wurde erstmal gefeiert, denn da konnte man ganz deutlich 1M0 auf der Nockenwelle erkennen und die machte, genau wie der gesamte Deckel und die ventile einen top eindruck. Alles war gut geölt und ohne wirkliche Verschleißspuren. Da wir aber kein Argument für das helle Geräusch finden konnten, haben wir dann angefangen den Zylinderkopf abzuschrauben und das erste defekte Teil gefunden. Der Nockenwellenkettenspanner, welcher nicht gespannt wird, war ein Zweiteiler geworden. Die Kette lief zwar noch stramm, aber ob das so richtig ist, kann ich eher nicht glauben. Was noch viel tragischer als der Spanner war, war jedoch ein Kolbenring. Der war nämlich auch ein zweiteiler geworden. Zum Glück war er noch an Ort und stelle und hatte die Zylinderwand nicht beschädigt.
Ansonsten sah dann doch alles noch gut aus. Kein Fühlbares Spiel der Kurbelwelle oder ähnlicher Bauteile. Also neue Teile bestellt (Das Kolbenringe ein Vermögen kosten hätte ich nicht gedacht. hatte erst gedacht die kommen aus purem Gold(4stk 100€))
In der Zeit wo wir auf die Neu-Teile gewartet haben, haben wir die Zylinderteile Glasperlen-gestrahlt und überlegt ob ein Hohnen von nöten ist, konnten aber zum Glück nichts finden was diesen Aufwand gefordert hätte (Überall innemaß 69mm und keine fühlbaren/sichtbaren Kanten oder Riefen)
Als dann alles da war(neue Dichtungen, Ölschraube, Öl, Ölfilter, Kolbenringe, neue Kondensatoren) haben wir den Motor wieder zusammen gebaut und auch hoffentlich die Nockenwelle in richtiger Position zur Kurbelwelle angeschraubt(alles nach XS400.net Anleitung. Danke nochmal)
Deckel drauf und den motor wieder eingebaut.
Und jetzt gehts eingentlich erst los.
Beim Einstellen der Zündung haben wir dann irgendwas falsch gemacht. Wir haben erst den Abstand der Zündkontakte eingestellt, und dann versucht den richtigen Zündzeitpunkt zu finden, aber das scheint irgendwie nicht zu funktionieren. Leider habe ich keinen Pieper und die Pistole funXSioniert ja nur bei laufendem Motor wenn ich das richtig verstanden habe. Wir haben unten auf Lf gestellt und oben den linken kontakt auf die drei striche der nockenwelle ausgerichtet. Anschließend versuchten wir den Rechten einzustellen, aber egal wie wir es ausprobiert haben, es kam noch nicht mal zu ein paar Explosionen im Motor. Was sich jedoch nicht verbessert hat ist, dass trotz neuen Kondensatoren, immer noch die Funken an den Kontakten auftreten. die gehen auch nicht weg, egal ob der abstand 0,3 oder 0,8mm beträgt. zu allem Überfluss ist dann heute auch der kickstarter abgebrochen und meine kläglichen versuche diesen zu schweißen haben nicht gefruchtet. Muss jetzt auch ein neuer her.
Brauche also Tipps was bei der Zündung falsch ist. Habe ich jetzt doch die Kurbelwelle nicht in richtiger Position zur Nockenwelle stehen ?
Felix