Frank bitte wie blockierst du die KW wenn du den Zylinder aufsteckst??
Das wollte ich eigentlich eurer Fantasie überlassen
Aber im Ernst, wenn der Motor neu aufgebaut wird, hat man im allgemeinen zu dem Zeitpunkt
den Kupplungsdeckel noch nicht zu und kann prima mit Holzstücken oder Alustücken den Kupplungskorb
bzw. das Antriebsritzel blockieren.
Oder du steckst auf der Limaseite ein Kreuzschiebestück mit 17ner Nuss auf (aus dem Ratschenkasten),
Was dann mittig ausgerichtet an beiden Enden entsprechend unterbaut wird.
Mit ein bisschen Geschick und Übung kann man aber auf das Festsetzen verzichten und muß dann
ggf. bei der Montage ein paar mal korrigieren.
Die Pleuel bringe ich unter dem Kolben durch mit einem langen dünnen Schraubendreher in die richtige Position.
Man sollte das Ganze ohne Hektik ganz in Ruhe machen.
Ein klein wenig schieben, klopfen , Drücken und irgendwann passt die Position und der Bolzen flupt rein.
(Die inneren Clipse müssen aber vor dem Einsetzen der Kolben in die Zylinder montiert sein)
Btw:
Tipp von mir, so wie ich es mache und gute Erfahrung mit gemacht habe.
Alte Kopfmuttern und alte Scheiben haben oft Fresserspuren.
Damit läßt sich kein vernünftiges Drehmoment mehr einstellen.
Vor der weiteren Verwendung alle Flächen mit 600er Papier auf Glasplatte tuschieren.
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Vor der Montage bekommen die Auflageflächen bei mir noch eine dünne Schicht Curil-T.
Das ist dann sicher dicht und setzt etwas die Reibung beim Anziehen mit Drehmoment herunter.
Das Losbrechmoment wird verringert.
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Die Kopfdichtung bekommt einen ca. 2mm schmalen Rand aus Hochtemperatursilikon
beidseitig um den Kettenschacht.
Nicht breiter!
Wenn eine Kopfdichtung irgendwann mal ölt, dann ist es in den meisten Fällen im Bereich des Kettenschachtes.
Die Zylinder bleiben dagegen meistens dicht.
Die Köpfe sind in den seltensten Fällen wirklich plan wenn sie mal 30 Jahre zusammen geschraubt waren.
Bei einer gewissenhaften Revision empfiehlt sich eh das planschleifen (ca. 50€ beim Instandsetzer)
Die Sache mit der Schachtdichtung hat mir mal ein alter 650er Motorenbaumeister vor vielen Jahren empfohlen.
Eine "schwitzende" Kopfdichtung habe ich auch damit noch nie gehabt.
Die inzwischen von Yamaha wieder produzierten Kopfdichtungen für die 650er (58€ + MwSt)
sind übrigens aus einem anderen Dichtmaterial (beidseitig beschichtet)
und siehe da sie besitzen einen Siliconstreifen rund um den Kettenschacht und bei der 650er auch noch
einen Streifen ganz außen rundum.
Auf diesen kann man bei der 400ter aber verzichten.
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