XStwin hat geschrieben:Ging schneller als ich dachte
Fa. Scheuerlein
Zylinder bohren honen und planen
Kolben mit Ringen Übermaß
Kolbenringe sind schon drauf
Hans
Also das Planen des Zylinders macht nur Sinn wenn die Dichtfläche aus irgendeinem Grund vermackt ist.
Das die Laufbuchsen ev. nicht 100% plan drin sind ist bei Verwendung einer normalen Kopfdichtung überhaupt kein Problem.
Deutlich mehr Sinn macht es den Kopf zu planen, da diese immer Macken haben und nie plan sind.
Normale Kopfdichtung:
nur Kopf planen
Kupfer oder Aludichtung:
Kopf und Zylinder planen
Da du jetzt den Zylinder geplant hast, solltest du den Kolbenüberstand vor dem Zusammenbau unbedingt kontrollieren !!
Du weißt ja nicht wieviel tatsächlich abgenommen worden ist.
An der Quetschkante sollten beim Strassenmotor 0,8 bis 1mm Luft bleiben
(Abstand an der engsten Stelle zwischen Kolben und Kopf)
Eine gebrauchte (verdichtete) Athena Kopfdichtung hat genau wie eine gebrauchte original Yamaha Dichtung
eine Stärke von 1,2mm.
(Zu Dichtsätzen anderer Hersteller kann ich nichts sagen)
Kolbenüberstand (Serie) ohne Fussdichtung 0,3 bis 0,4mm
Mit Fußdichtung

.. gehen wir mal von 0,2mm Dichtungsstärke aus,
dann liegt der Überstand bei 0,1 bis 0,2mm.
Damit ist das Spaltmaß der Serien an der Quetschkante ca. 1mm
Bei meinem Rennmotor liege ich etwa bei 0,6 bis 0,7mm (da ist schon kein Platz mehr für Ölkohle)
und der Gesamte Kurbeltrieb muß quasi verschleißfrei / spielfrei sein!
Vor dem endgültigen Zusammenbau solltest du den Kolbenüberstand
und das sich daraus ergebende Quetschkantenspiel prüfen!!!
- Zylinder mit Kolben und Fußdichtung aufsetzen.
- einen Kolben auf OT setzen (dabei nicht die Limamakierung benutzen! )
- Alte Kopfdichtung auflegen.
- Alles nochmal nachdrücken (Zylinder muß satt aufliegen! ).
- Stahllineal über den Quetschkantenbereich legen und gut andrücken. (Kolbenboden links rechts)
- Dann mit Fühlerlehre das jeweils geringste Spaltmaß ermitteln.
Vorgang für den anderen Zylinder wiederholen.
Achtung:
Bei dieser Messung wird vermutlich eine neue Papierdichtung verwendet.
Die wird noch mindestens um 0,05 verdichtet.
Wenn die Gefahr besteht das du unter 0,8 mm kommst,
würde ich über eine zweite Fußdichtung nachdenken.
Nach dem endgültigen Zusammenbau kann man das Spiel schön mit einem Stück
blankem Kupferdraht durch das Zündkerzenloch testen.
(Ein Draht von 0,75²mm entspricht dabei z.B. einem Durchmesser von 0,977mm)
Man kann sich auch ein Ende eines dickeren Kupferdrahtes als Fühler flach klopfen auf z.B. 0,8mm
Wenn der Kolben auf OT ist, darf der Draht im Quetschkantenbereich nicht klemmen.
Wollte zu dem Thema eh noch einen FAQ Beitrag basteln.
Edit sagt: hier sind die Fotos
k-IMG_0682.JPG
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