Hallo Ace Cafe 400,
Ist schon erstaunlich, Ich bin erst seit heute Mitglied in diesem Forum und das erste worauf ich stoße, ist dein Post. Ich habe XS400 2A2 von 1980 und die hatte genau das gleiche Problem.
Es ist erst 2 Wochen her, dass ich es gelöst habe.
Um es kurz zu machen:
es handelte sich tatsächlich um eine fehlerhafte Synchronisierung der Vergaser. Nach primitiver Synchronisation über Markierungen am Gasgriff läuft er jetzt wie er soll. Im warmen Zustand geht die Drehzahl noch immer etwas nach oben, lässt sich aber über die Standgasschraube schön auf 1500 einstellen.
Ausführlicher:
Ich hatte den Vergaser komplett zerlegt, im Ultraschallbad gereinigt, neue Düsen und Dichtungen verbaut (besten Dank an dieser Stelle für die hervorragenden Anleitungen zu diesem Thema), das Ventilspiel und die Zündung eingestellt. Die Vergaser mit Grundeinstellung wieder eingebaut und er lief im Standgas zum Niederknien. Auf dem Übungsplatz dann warm gefahren um die Einstellung des Vergasers abzuschließen und plötzlich kommt die Drehzahl nicht mehr runter. In der Panik erst mal den Kill Switch betätigt. Beim Neustart im Standgas stieg die Drehzahl dann auch wieder zügig auf über 4000 an und konnte selbst mit dem Einstellen des Standgases nicht gebändigt werden.
Um zu ermitteln, ob das nur ein Problem eines Zylinders ist, habe ich erst den linken und dann den rechten Zündstecker abgezogen und die Zylinder einzeln laufen lassen. Es zeigte sich, dass der rechte Zylinder normal lief, beim Spielen am Gasgriff auch zügig auf das Wegnehmen des Gases reagiert und die Drehzahl senkt, der linke jedoch das problematische Verhalten zeigte.
Da es den Anschein machte, dass Falschluft das Problem ist, habe ich den Weg vom Vergaser zum Ansaugventil genauer untersucht und wurde fündig. Der Unterdruckschlauch für die ungeliebte Membran des Benzinhahns, war auf der Rückseite sehr rissig. Und nicht nur das. Beim Abziehen ist der dazugehörige Nippel vom Ansaugstutzen auch direkt mit rausgerutscht. Bei den nagelneuen Ansaugstutzen war also der Nippel nicht korrekt eingeklebt.
Nachdem ich das alles abgedichtet hatte, wieder auf den Übungsplatz. Zuerst schien der erhoffte Erfolg da zu sein aber als der Motor richtig warm war, ging es wieder los, nur in etwas geringerem Ausmaß. Ich fing an zu befürchten, dass möglicherweise ein Haarriss im Motorblock, im Ansaugbereich, das Problem sein könnte... Doch dann probierte ich doch, was ich bisher ausgeschlossen hatte: ob die Synchronisierung nicht mehr passt. Ich hatte sie bewusst nicht verändert, weil ich der Annahme war, mein Vorgänger hatte sicher mehr Ahnung. Die Drosselklappen ließen nach dem Zusammenbau auch synchron die beliebte Stahlkugel laufen.
Ich machte also die Laiensynchronisierung:
Stecker vom Linken Zylinder ab. Rechten Zylinder einzeln angetreten. Mit der Leerlaufgemisch- schraube die Drehzahl auf ein gehörtes Maximum eingestellt. Anschließend per Standgasschraube das Standgas auf 1500 Umdrehungen eingestellt. Mit diesen Einstellungen den Gasgriff auf die Position gedreht, wo ich 3000 Umdrehungen habe und eine Markierung gesetzt. Danach den Zündstecker recht abgezogen und den linken wieder draufgesteckt. Es zeigte sich sofort wie hoch die Drehzahl im Vergleich war. Mit der Synchronisierungsschraube habe ich dann die Drosselklappenposition des linken Vergasers so lange nachjustiert, bis er bei der markierten Position des Gasgriffs ebenfalls 3000 Umdrehungen hat.
Bevor jetzt hier gehated wird: Ich bin mir der Ungenauigkeit dieser Methode durchaus bewusst. Ich wollte nur so weit kommen, dass ich das Moped zugelassen kriege um sie nicht für die Synchronisierung zur Werkstatt schieben zu müssen. Sie war vorher 10 Jahre stillgelegt. Solltet jemand einen Tip für preiswertes und taugliches Equipment haben, womit ich auch eine ordentliche Synchronisierung selbst machen kann, immer her damit.
So primitiv die Methode auch sein mag, sie führte zum Erfolg. Der Motor springt schon an, wenn man nur streng auf den Kickstarter blickt und die Drehzahl wandert nicht mehr ab. Wenn der Motor richtig warm ist, muss ich das Standgas etwas senken, um bei den 1500 zu bleiben, aber ich denke das ist nicht ungewöhnlich.
TÜV habe ich letzte Woche bekommen. Jetzt hoffe ich, dass du mit etwas Glück das gleiche Problem hast und es auf diese Art beheben kannst.
Beste Grüße,
Snegu
Drehzahl fällt bei warmen Motor nicht unter ca. 4000 U/min
Moderatoren: Gemamo, Käfertönni
-
- Mitglied
- Beiträge: 1
- Registriert: Do 24. Sep 2020, 07:53
- Motorradmodell: XS400 2A2
- Sokrates
- Forumsmutti
- Beiträge: 7927
- Registriert: Fr 15. Feb 2013, 11:27
- Motorradmodell: XS400 2A2 '79
XS400 2A2 '80
XJ900 58L '89 - Wohnort: Neuwied
- Kontaktdaten:
Re: Drehzahl fällt bei warmen Motor nicht unter ca. 4000 U/min
Doch, ich finde das ungewöhnlich... ich packe die Standgasschraube nur beim einstellen an und danach, egal welche Witterung, nicht mehr.
-
- Mitglied
- Beiträge: 4
- Registriert: Di 11. Aug 2020, 15:05
- Motorradmodell: XS 400 2a2 1980
Re: Drehzahl fällt bei warmen Motor nicht unter ca. 4000 U/min
Hey Snegu. Das hört sich tatsächlich exakt wie bei mir an. Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Nach meinem Prüfungen werde ich das Problem Mal wieder angehen .Ich gebe Bescheid ob es geklappt hat .
Beste Grüße
David
Beste Grüße
David