XS400 .net FORUM

Ich eröffne hier mal einen extra Threat zu dem dem Thema.
Bisher sind ja alle Infos breit gestreut.

Die Suche nach der richtigen Bedüsung ist ja oft zeitraubend,
und daneben liegen kann man trotz vieler Versuchsfahrten.
Prüfstandzeit ist teuer und für die meisten auch keine Option.

Stone, Gemamo und Tönni haben ja schon ihre Erfahrungen mit der Lambda Messung gemacht
Ev. können wir ja hier mal alle Infos zusammen tragen und Erfahrungen austauschen

Benötigt wird:
Basis sind wohl erstmal zwei Krümmer die mit Einschweißgewinden (M18 x 1,5 ) für die Sonden ausgestattet sind.
Diese bekommt man zum einschweißen in verschiedenen Bauformen (kurz, lang, gewinkelt usw.)
Bei dünnen Innendurchmessern wird empfohlen längere Adapter zu verwenden, damit der Sondenkopf den
Rohrquerschnitt nicht übermäßig verringert.
Dazu brauchen wir dann mindestens eine Lambda Sprungsonde und ein Multimeter.

Eleganter wäre natürlich gleich mit zwei Lambda Sonden und zwei Multimetern zu arbeiten.

Worum geht es, kurz zusammen gefasst:
Im Betrieb erzeugt die Sonde durch einen chemischen Prozess einen geringen Strom im mV Bereich.
Dieser variiert je nach Restsauerstoffanteil im Abgas und läßt sich mit einem Multimeter messen.
Die Gemessenen Werte können jeweils einem "Lambdawert" zugeortnet werden
Und lassen sich in einer Tabelle darstellen. (Bernd, bitte nochmal posten)

Der Lambdawert entspricht dabei einem bestimmten Luft / Kraftstoff Mischungsverhältnis
Der theoretisch optimale Wert wäre: Luft / Kraftstoff 14,7:1 was einem Lambdawert von 1 entspricht.

Wenn die Lambdasonde im Regelkreis mit einem Katalysator arbeitet wird immer versucht,
möglichst genau diesen Lambdawert 1 zu halten, da dann der Katalysator am effektivsten arbeitet.

(Achtung: je magerer, um so heißer die Verbrennung und damit auch die Thermische Belastungen für den Motor)

Bei Vollast eines Motors ( z.B. auch beschleunigen) liegt dieser Wert bei etwa Luft / Kraftstoff 12:1
Das ist denn ein leicht anfettetes Gemisches.
Bei Katalysator Fahrzeugen muß, um diesen Zustand zu erreichen, der Regelkreis durch die Motorsteuerung
kurzfristig außer Kraft gesetzt werden.

Die Optimale Leistung entwickelt der Motor bei etwa Lambda 0,9
(also leicht angefettet)

Das sollte dann auch der Angestrebte Wert für unsere XSsen sein.

Wer genaueres erfahren möchte:

http://de.wikipedia.org/wiki/Lambdasonde

http://de.wikipedia.org/wiki/Lambdaregelung


Da mir die Lösung mit den Multimeteren und der Umrechnerei nicht so gut gefällt,
Möchte ich mal folgendes probieren:

2x Lambda Sprungsonde
http://www.ebay.de/itm/LAMBDASONDE-LAMB ... 27d5e57f30

2x Lambda Anzeige Gerät
http://www.ebay.de/itm/raid-hp-Zusatzin ... 5af434cd50

Die Anzeigen wollte ich an eine Gepolsterte Halterung Schrauben, die dann auf den Tank geschnallt werden kann.
Kosten mit Einschweißgewinden ca. 80€ (2x Prüfstand eingespart )


Eine teurere aber durch die Verwendung von Breitbandlambdasonden auch etwas genauere Lösung,
die auch Aufzeichnungs und Auswertfunktionen bietet, wird hier angeboten.
http://www.lambdatool.de/produkte.html

Ich habe Eindraht-Sprungsonden verwendet
http://www.ebay.de/itm/LAMBDASONDE-LAMB ... 5af3aced81
in Verbindung mit Voltmetern aus Chinaproduktion
http://www.ebay.de/itm/4-Digital-Panel- ... 43c3ae7e38
Da die Voltmeter nur einen Masseanschluß für Spannungsmessung und gleichzeitig Spannungsversorgung haben, ging es nur mit unbeheizten Eindraht-Sonden, da diese die Masse über Fahrzeugmasse abgeben.
Die Voltmeter in ein kleines Gehäuse reingebastelt und etwas rote Folie auf die Displays geklebt (mit Folie schwer ablesbar bei Sonneneinstrahlung, ohne Folie fast garnicht ablesbar), Stecker an die Kabel zu den Sonden gelötet und Stecker passend für Zigarettenanzünder für die Spannungsversorgung.
Alle Edelstahlkrümmer sind jetzt mit Gewinden M18x1,5 ausgestattet und sind im Normalbetrieb mit Blindstopfen verschlossen.
http://www.ebay.de/itm/V2A-Lambdasonde- ... 53fa914155

Noch ein Wort zur Theorie: Lambda 0,9 ist beste Leistung, Lambda 1,1 ist bester Verbrauch. Bei Katalysatorfahrzeugen wäre also vom Umweltgedanken her 1,1 die ideale Wahl um eine möglichst CO-arme Verbrennung zu erreichen. Da die Verbrennung im mageren Bereich aber immer heißer wird, fördert das die (potentiell ansteigende) Produktion von krebserregenden Stickoxiden NOX, NOXX etc., weshalb die Anfang und Mitte der 90er beliebten Magermix-Japaner ganz schnell wieder vom Markt verschwanden. Deshalb wird bei der Verbrennung in Richtung Lambda 1,0 (plus-minus 0,03) gezielt, was dem störchiometrischen Verhältnis von Luft zu Sprit 14,7 zu 1 entspricht.
Alles nur ein großer Kompromiss

Wenn man nur einen schlechten Krümmer zu liegen hat, geht's auch mit einem
Auch wenn einige womöglich "Pfusch" schreien: mit ein wenig drücken passt der Krümmer auf beide Seiten.

Edit: Wenn auch lange nicht so komfortabel wie die zwei Krümmer, zwei Lambda-Sonden und zwei Anzeigen- Methode

Sag ich ja schon die ganze Zeit: Vergasereinstellung mit Lambdasonden, alles andere ist Mumpitz...

Hier ist die Tabelle:

Lambdawert . . . . Gemisch 1:X . . . Sondenspannung
1,185 . . . . . . . . 17,46 . . . . . . . . 50 mV
1,150 . . . . . . . . 16,91 . . . . . . . . 100 mV
1,120 . . . . . . . . 16,43 . . . . . . . . 150 mV
1,090 . . . . . . . . 15,98 . . . . . . . . 200 mV
1,070 . . . . . . . . 15,63 . . . . . . . . 250 mV
1,050 . . . . . . . . 15,45 . . . . . . . . 300 mV
1,035 . . . . . . . . 15,27 . . . . . . . . 350 mV
1,025 . . . . . . . . 15,02 . . . . . . . . 400 mV
1,015 . . . . . . . . 14,90 . . . . . . . . 450 mV
1,000 . . . . . . . . 14,81 . . . . . . . . 500 mV
0,995 . . . . . . . . 14,67 . . . . . . . . 550 mV
0,990 . . . . . . . . 14,49 . . . . . . . . 600 mV
0,985 . . . . . . . . 14,41 . . . . . . . . 650 mV
0,980 . . . . . . . . 14,36 . . . . . . . . 700 mV
0,970 . . . . . . . . 14,22 . . . . . . . . 750 mV
0,930 . . . . . . . . 13,72 . . . . . . . . 800 mV
0,900 . . . . . . . . 13,23 . . . . . . . . 850 mV
0,840 . . . . . . . . 12,31 . . . . . . . . 900 mV
0,780 . . . . . . . . 11,49 . . . . . . . . 950 mV
0,750 . . . . . . . . 11,02 . . . . . . . . 1000 mV

Bedeutet:
Beste Motorleistung bei etwa 850 - 890mV (Lambda 0,90 - 0,85).

In dem PDF ist die Geschichte gut beschrieben und zusätzlich gibts Bauanleitungen für Messgeräte.

Auch ganz nett ist diese Info von BERU:

http://www.beru.com/download/produkte/TI03_de.pdf

Tja, wie lief das ganze nur die letzten 37 Jahre...

Scherz beiseite... schöne saubere Geschichte mit den Sonden.

Mod: Schrott aus dem Fred entfernt...

Auch hier ist es ein bisschen weiter gegangen...
Habe die Lambdaanzeige als umschaltbare digital und analog Anzeige
als Werkstatt taugliche Variante fertig gestellt.

Wichtig war mir ein Verpolungsschutz mit Anzeige-LED
Falsch angeschlossen läßt sich das Gerät nicht einschalten.
Nach einer Stromunterbrechung schaltet das Gerät ab
und muß über Taster wieder gestartet werden.

Alle Kabel sind hitzebeständige Silikonkabel.

Die mittlere Digitalanzeige ist für einen externen Temperatursensor
der ans Motorgehäuse geklemmt wird.
Da Digitalanzeige und Analoganzeige nicht gleichzeitig an der Lambdasonde hängen
sollen, kann zwischen beiden Anzeigen umgeschaltet werden.
Dabei hat auch nur die jeweils aktive Anzeige Strom.