2A2 wackelt, und wackelt...

Auch sehr wichtig...

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Mad Maddin
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2A2 wackelt, und wackelt...

Beitrag von Mad Maddin »

Hallo allerseits,

ich stehe so ein bisschen vor einem Rätsel. Ich hoffe, es finden sich ein paar, die Lust haben, mit zu raten. :zwinker:

Meine 79er (Trommelbrems) 2A2 habe ich jetzt ca. 4 Jahre und in der Zeit ca. 2500 km drauf gemacht. Steht jetzt bei 26000. Das originale LKL hatte beim Kauf einen Rastpunkt geradeaus, daher habe ich das gleich am Anfang erneuert, und zwar so: http://www.xs400-forum.de/t517356f11743 ... lager.html Seitdem fahre ich sie und seitdem wackelt sie. Ab ca. 100 km/h führen sehr leichte Impulse (leichter Lenkimpuls, oder Fahrbahnunebenheiten, wie z.B. wenn die Autobahn aus so Platten besteht) zu sehr starkem Gewackel. Gefühlt eher von vorne ausgehend. Vor allem in langgezogenen Kurven führt das zu sehr beängstigendem Aufschaukeln. Die Fuhre lässt sich dann durch vom Gas gehen bzw. die Hinterradbremse wieder beruhigen. Schneller als 120 km/h traue ich mich nicht, denn wenn es bei 120 anfängt zu wackeln, fühlt sich das um einiges blöder an als mit 100. An eine 1M0 Nocke brauche ich so gar nicht zu denken und die Höchstgeschwindigkeit meiner XS kenne ich auch nicht.

Am oberen Lenkkopflager ließ sich mit dem Finger, beim kräftigen Anbremsen, kein Spiel erfühlen. Ganz anders als bei einem KeRoLa ohne eingeklebtes Fühlerlehrenblatt. Das LKL hatte ich in der Form auch an meiner früheren Scheibenbrems-XS. Die hatte ausgelutschte Stoßdämpfer, die originale Schwingenlagerung, originale Gabel, hinten BT45 und vorne ME77. Die lag auf der Straße wie ein Brett, auch bei 140 auf der Autobahn...

Zurück zu der 79er: Hinten war ein guter BT45 verbaut und vorne ein Bridgestone Mag Mopus. Mit der Zeit kamen Wirth-Federn hinzu und zwischendurch ein Tarozzi-Gabelstabi. Das hat das Fahrverhalten nur ein kleines bisschen verbessert, wenn überhaupt.


In den letzten 2 Wochen habe ich dann sehr viel überarbeitet. Jetziges Fahrwerk:


Vorne: Anderes Vorderrad (also auch andere Radlager, die sich eine Ewigkeit drehen) mit neuem BT45, selbst aufgezogen und ausgewuchtet. Komplett überholte Gabel mit penibel geraden Standrohren, 14 cm Luftkammer beidseids. Beidseids gleicher Gabelölstand nochmal überprüft nach Einstecken der Wirth-Federn. Eine Wirth-Feder ist ca. 1mm länger als die andere (schon immer gewesen), was ich nach Auskunft von Wirth mit einer U-Scheibe ausgeglichen habe. Telefix-Gabelstabi, Telefix Profi-Stummellenker.

Hinten: Schwingenlager von Emil Schwarz, nach Anleitung abgeschmiert und Schwingenachse mit 80nm angezogen. Originale Stoßdämpfer ohne erkennbaren Ölaustritt.


Gestern Probefahrt: Keine Veränderung des Problems. Originalen Stoßdämpfer gegen Konis 1472 der SR 500 ausgetauscht (gleiche Länge) --> keine Veränderung. Mit dem Finger am Lenkkopflager leichte Bewegung der Einstellmutter gegenüber der Staubkappe festgestellt. Scheint sich etwas gesetzt zu haben. Nachgezogen, jetzt kein Spiel mehr fühlbar, aber auch keine Veränderung des Problems.


Jetzt weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr weiter und kann mir das nur noch durch irgendwas exotisches erklären. Riss im Rahmen oder so. Habe noch nie aktiv danach gesucht, mir ist aber auch noch nie was aufgefallen.

Hat jemand ne Idee?

Viele Grüße, Mad Maddin
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Cpt.Hardy
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Re: 2A2 wackelt, und wackelt...

Beitrag von Cpt.Hardy »

klingt abenteuerlich, also am Fahrwerk hast Du ja schon an jeder Ecke das Optimum dran, so spontan sticht mir nur ein Satz ins Auge.
mit neuem BT45, selbst aufgezogen und ausgewuchtet.
würd ich vielleicht mal überprüfen lassen oder arbeitest Du bei einem Reifenhändler?
Gruß
Hardy

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Cpt.Hardy
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Re: 2A2 wackelt, und wackelt...

Beitrag von Cpt.Hardy »

also wenn ich Deinen verlinkten Berich richtig lese hast Du das original Kugellager durch ein Kegellager ersetzt und damit fing das Wackeln an...
Bild
vielleicht weil Du da noch zusätzlich ein Fühlerlehrenband ins Lager eingebaut hast was sich nur schwer fixieren lässt und für was gut sein soll?
Gruß
Hardy

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Gemamo
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Re: 2A2 wackelt, und wackelt...

Beitrag von Gemamo »

Die Fühlerblattlehre wird zwischen die obere Hälfte des oberen Lenkkopflager und den Lenkdorn geschoben, um das dort vorhandene Spiel zu kompensieren. Quasi die Emil-Schwarz-Lösung für Arme, aber es funzt.
Stehen die Räder beide senkrecht, wenn Du von vorne oder hinten mal per Auge peilst, oder macht sie evtl. X-Beine?
Beim Vorderradeinbau die Reihenfolge der anzuziehenden Schrauben eingehalten und alles spannungsfrei festgezogen?
Ansonsten: schau bitte gerne mal nach Rahmenrissen.....

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Mad Maddin
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Re: 2A2 wackelt, und wackelt...

Beitrag von Mad Maddin »

Ich weiß nicht, ob das Gewackel durch den LKL-Wechsel kam, da ich sie erst gefahren bin, als es gewechselt war. (im originalen war ein krasser Rastpunkt in Geradeausstellung und der Tüv war nach Kauf direkt angestanden). Mir ist klar, dass das eine Art "billig-Schwarzlager" ist und eine potienzielle Schwachstelle. Meines Erachtens spricht gegen das LKL als Ursache, dass:
- ich genau so ein LKL schon in eine Scheibenbrems-2A2 eingebaut habe, die sonst kein nennenswertes Fahrwerk hatte, aber wie ein Brett auf der Straße lag.
- der Lenker sich butterweich nach rechts und links bewegen lässt UND man an Gabel bzw. Vorderrad rütteln kann wie man will, weder am oberen noch am unteren LKL ist irgendein Spiel zu fühlen.

Dass das Fühlerlehrenband gut fixiert sein dürfte und wofür es gut ist, steht im verlinkten Text. Die Idee wurde von ahnungsvollen Menschen in mehreren Foren als gut befunden.


Es stimmt, dass ich zum ersten mal einen Vorderreifen selbst aufgezogen und ausgewuchtet habe. Ich habe mich belesen, wie es zu machen ist, hatte weder beim Beziehen noch beim Auswuchten irgendwelche Probleme oder Unklarheiten (und ich bin SEHR gewissenhaft was den Zusammenbau von Motorradteilen angeht). Der Reifen sitzt rundherum so wie er soll, am Rad gedreht ist kein Schlag zu erkennen, das ausgewuchtete Rad dreht sich ewig und bleibt ohne Gependel in verschiedenen Positionen ohne Muster irgendwann stehen. Dagegen, dass hier der Fehler zu suchen ist, spricht meines Erachtens, dass:
- das Wackelproblem genau das gleiche ist wie vor der ganzen Aktion. Ich würde mich wundern, wenn ich durch eine der ganzen anderen Maßnahmen das Problem ausgemerzt, und mir durch das andere Rad mit neuem Reifen genau das gleiche wieder eingeheimst hätte.
- auf gerader Strecke, ohne Fahrbahnunebenheiten oder andere Impulse keinerlei Auffälligkeit am Vorderrad festzustellen ist, auch nicht bei 120 km/h.


Tja, mir fällt eigentlich bei allen Möglichkeiten irgendwas ein, was dagegen spricht. Aber irgendwas muss es ja sein...

Gruß, Mad Maddin
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Mad Maddin
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Re: 2A2 wackelt, und wackelt...

Beitrag von Mad Maddin »

Gemamo hat geschrieben:Stehen die Räder beide senkrecht, wenn Du von vorne oder hinten mal per Auge peilst, oder macht sie evtl. X-Beine?
Beim Vorderradeinbau die Reihenfolge der anzuziehenden Schrauben eingehalten und alles spannungsfrei festgezogen?
Ansonsten: schau bitte gerne mal nach Rahmenrissen.....
Gabel- und Vorderradeinbau war so:
Gabelholme ohne Ölfüllung und Federn reingeschoben und Klemmung der unteren Gabelbrücke festgezogen. Mit ner Glasplatte auf den Standrohren parallel ausgerichtet. Klemmung der oberen Gabelbrücke angezogen, Parallelität überprüft. Vorderrad rein, Achse festgezogen, Achsklemmung am linken Gabelholm festgezogen (vorne anliegend bis 20 Nm, dann hinten 20Nm.) Überprüft, ob die Gabelholme sich noch leichtgängig eintauchen lassen, sowie Parallelität der Standrohre. Gabelstabi montiert, Parallelität und leichte Eintauchbarkeit überprüft. (Eventuell geht das rein- und rausschieben durch den Stabi gaaaaanz leicht schwerer, vielleicht hab ichs mir aber auch nur eingebildet.) Öl und Federn rein wie oben beschrieben. Nach keinem Montageschritt hatte sich die Parallelität der Standrohre verändert. Beim Fahren hab ich immer mal wieder mit der linken Hand überprüft, ob die Gabel beim Bremsen eintaucht und beim Gasgeben wieder länger wird, was sie ohne stuckern tut. Vielleicht demontier ich den Stabi mal und mach ne Probefahrt...

Freihändig fährt das ganze aber einwandfrei geradeaus und lässt sich mit dem Arsch gleichmäßig nach rechts und links lenken. Gerade eben mal nen richtigen Menschen auf das aufgebockte Mopped gesetzt und an beiden Rädern, Gabel und Schwinge gerüttelt. (jeweils mit Belastung auf dem anderen Rad) Mir ist da nichts aufgefallen, vor allem keine große Beweglichkeit im Rahmen...

Gibts Stellen, die prädisponiert sind für Rahmenrisse?

X-Beine geh ich überprüfen.
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Mad Maddin
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Re: 2A2 wackelt, und wackelt...

Beitrag von Mad Maddin »

Eine 90° Wasserwaage an die Flanken von Vorder- und Hinterreifen gehalten sagt: Keine X-Beine.
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Re: 2A2 wackelt, und wackelt...

Beitrag von Mad Maddin »

Ne Runde ohne Gabelstabi: Gabel spricht gefühlt doch etwas feiner an, Problem besteht aber weiterhin, tendenziell etwas stärker...
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stone
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Re: 2A2 wackelt, und wackelt...

Beitrag von stone »

Stell das LKL mal testweise etwas lockerer.
Gruß
Bernd

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Re: 2A2 wackelt, und wackelt...

Beitrag von Mad Maddin »

Hallo Bernd!

Das LKL müsste gestern, während der ersten beiden Probefahrten nach der Überarbeitung, etwas locker gewesen sein, bis ich es gemerkt und nachgezogen habe:
Mad Maddin hat geschrieben:Gestern Probefahrt: Keine Veränderung des Problems. Originalen Stoßdämpfer gegen Konis 1472 der SR 500 ausgetauscht (gleiche Länge) --> keine Veränderung. Mit dem Finger am Lenkkopflager leichte Bewegung der Einstellmutter gegenüber der Staubkappe festgestellt. Scheint sich etwas gesetzt zu haben. Nachgezogen, jetzt kein Spiel mehr fühlbar, aber auch keine Veränderung des Problems.
Soll ich das probieren, weil es zu fest sein könnte? Das Gefühl von zu festen Lenkkopflagern kenne ich eigentlich, da lässt sich schwer geradeausfahren, das ist bei mir nicht so.

Trotzdem probieren / Steckt ein anderer Gedanke dahinter?

Gruß, Mad Maddin
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